Leukotape
Das Leukotape ist die ältere und unelastische Form des neueren Kinesio Tapes und wird folgendermassen definiert:
Der funktionelle Verband erhält oder schafft das physiologische Gleichgewicht zwischen Stabilität und Mobilität. Er schützt und stützt sowohl passiv als auch aktiv und entlastet die gefährdeten, gestörten oder verletzten Anteile einer Funktionseinheit, erlaubt aber die funktionelle Belastung im schmerzfreien Bewegungsraum. Zudem verhindert er extreme Bewegungen und unterstützt die Ausheilung.
Geschichte
Bereits ca. 3000 v. Chr. verwendete man Leinwandstreifen, die in Harz getränkt wurden als sogenannte funktionellen Verbände. Damals wurden diese gebraucht, um Wundränder zusammenziehen zu können. Auch wurden Mumien damals mit komplizierten Leinenverbänden eingewickelt und man nimmt an, dass solche Techniken auch für Lebende gebraucht wurden.
Lorenz Heister schrieb 1787 in seinem «Handbuch für Wundarznei», dass sie das verletzte Glied gelinde bewegen mussten, da ansonsten von all zu langer Ruhe und dem festen Verbinden oft eine Steifigkeit des Gewebes verursacht wird. Dies beschreibt die Wichtigkeit des Gleichgewichtes für eine optimale Wundheilung zwischen sanfter Bewegung und leichter Immobilisation.
1892 wurde die erste selbstklebende Pflasterbinde entwickelt. Kurz darauf erfolgte die Entwicklung der Idealbinde und später dann eine selbstklebende elastische Binde. Unelastische und elastische Klebebinden wurden zur Basis der modernen funktionellen Verbandtechnik. Vorangetrieben wurde die Entwicklung v.a. durch die gestiegenen Anforderungen im Leistungs- und Hochleistungssport.
Anwendungsbereich
Das Leukotape wird in der Erstversorgung, in der Therapie und Rehabilitation sowie in der Prävention gebraucht.
In der Erstversorgung, v.a. im Sport, wird ein solcher Klebeverband gebraucht, um gewisse Bewegungsrichtungen zu limitieren und dadurch die geschädigte Struktur geschützt wird. So ist es dem Sportler möglich, seine Sportart weiterzuführen, ohne Gefahr zu laufen, die verletzte Struktur weiter zu schädigen.
In der Rehabilitation wird ein solcher Tapeverband zu einem ähnlichen Zweck genutzt. Beispielsweise kann während der Rehabilitation einer Sehnenruptur ein Tapeverband gemacht werden, um beim Aufbautraining die verletzte Sehne zu schützen und sie nicht zu viel Stress erfährt.
Wenn ein Sportler bereits einige Traumas durchlebt hat, kann ein solcher Tapeverband auch präventiv angebracht werden. Dabei besteht die geringere Gefahr, dass sich der Sportler wieder eine gleiche Verletzung zuzieht. Die Kunst dabei besteht darin, dass der Tapeverband so angelegt wird, dass er die betroffene Struktur optimal schützt und unterstützt, aber dem Gelenk möglichst viel Freiheit gewährt, damit der Patient im Bewegungsablauf seiner Sportart nicht behindert wird.
Diese Technik verwenden wir in unserer Praxis ebenfalls. Haben Sie Fragen oder wollen Sie noch etwas mehr dazu wissen, so zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.